Hundetips in den sozialen Medien

Soziale Medien - Socialmedia
Soziale Medien - Socialmedia

Ihr kennt das doch….

…., irgendein Donnerstag in der Woche, viel zu spät von der Arbeit los gekommen, jetzt noch schnell mit dem Hund los. Nur wohin?

Da man ja zu spät ist, der Hund gerne spielt, mal wieder Sozialkontakte haben soll und einem das Gewissen quält natürlich auf die Hundewiese in den Freilauf. Gerne werden dabei von einigen anderen Hundebesitzern, ob bewusst oder nicht, ihre eigenen Trainingserfolge missionarisch verteilt.

…., es gibt auf den verschiedenen Sozialen Plattformen,hier sei mal Facebook als Beispiel genannt, doch Supergruppen die sich mit dem Thema Hund auseinander setzen. Von reinen „man verabredet sich zum Gassigehen“ bis zu Gruppen, die sich über den Umgang mit angeblich aggressiven Hunden austauschen, alles ist vorhanden.

Ist euer Hund ist im Freilauf nur glücklich? Sind Erziehungstipps über das Internet, besonders bei möglichen Bissverletzungen – egal ob bei Mensch oder Hund, wirklich gute Tipps?

Wir sind, was die Wichtigkeit der Sozialkomponente auf Hundewiesen im Freilauf angeht, ja bekannt dafür diese als nicht allzu hoch einzuschätzen. Leider trifft dies auch auf viele Facebookgruppen zu. In den Selbsthilfegruppen, ja selbst in reinen Trainergruppen, gibt es Fragen und Antworten, die an der fachlichen Kompetenz deutlich zweifeln lassen.

Und was haben die Freilaufflächen und Facebook jetzt miteinander zu tun?

Ziemlich viel, nämlich das Wohlbefinden eurer Hunde.

Um das jetzt noch einmal darzustellen: Hunde brauchen keine Hundewiesen ( bzgl. ihrer Sozialkontakte ). Punkt, fertig. Die Chance das ein Hund dort etwas im zusammengewürfelten Haufen lernt geht gegen NULL.

Und verantwortungsvolle Hundehalter benötigen ebenfalls keine Selbsthilfegruppen im Internet. Alle Tipps die dort aus der Entfernung gegeben werden beziehen sich bestenfalls auf ein standardisiertes Verhalten beim Hund. Das ist aber nicht euer Hund.

Dieses Gleichmachende hat euer Hund nicht verdient, ebenso wenig wie die Meinung das der Freilauf mit unbekannten anderen Hunden etwas bringt.

Na super, jetzt soll ich mich nicht mehr mit anderen über die Erziehung mit meinem Hund austauschen. Womöglich soll der Text nur dazu dienen das ich der Hundeschule Geld in die Kasse bringe.

Genau. Geld in der Kasse ist super. Darum geht es hier ausnahmsweise aber nicht. Es geht darum das man bei eigenen Kindern auf dem Spielplatz sich doch bestimmt nicht von anderen Eltern anhören möchte das

– er da durch muss

– Elektrohalsbänder super gegen weglaufen helfen

– die das unter sich regeln oder

– wenn er nicht hört, einfach mal auf den Rücken drehen und festhalten, etc., etc., etc.

Wie tief müssen Hundebesitzer, freie Erziehungsspezialisten und Hundetrainer gefallen sein um so etwas zu propagieren?

Hunde sind keine Kinder? Stimmt. Aber woran liegt es dann das man Kinder theoretisch völlig problemlos erziehen kann, Hunde anscheinend aber nicht. Das muss dann ja am Hund liegen.

Oder vielleicht doch nicht immer?

Kommunikation ist das Schlüsselwort. Dies beinhaltet aber immer eine Kommunikation in beide Richtungen. Ich kommuniziere mit meinem Hund, lasse die Kommunikation von meinem Hund aber nicht zu oder verstehe ihn nicht, da ist klar wo das endet. Und genau diese Fragen und Antworten von eurem Hund werden in keinem Internetforum, Facebookgruppe oder auf dem Hundeplatz beantwortet oder erklärt.

Ouch, jetzt tut man einigen aber gehörig unrecht.

Bestimmt. Jeder sieht es doch immer aus seiner kleinen beschränkten Sichtweise, in seiner kleinen Welt. Und wir sehen das aus der kleinen Sicht unserer Hundeschule und unserem Ansatz, den Leuten wirkliche Hilfestellungen zu geben. Wenn ihr wüsstet wie oft wir „nach dem Freilauf auf der Hundewiese wird es immer schlimmer“ und „ich habe da ein Video gesehen und gehe jetzt immer als erster durch die Tür, bringt bisher aber nichts“ hören, ihr könntet uns etwas besser verstehen.

Welpenschutz

Ein Carea Leònes Welpe

Welpenschutz ist ein weit verbreiteter Irrtum unter Hundehaltern.

Welpenschutz:

Er besagt, dass Welpen angeblich von älteren Hunden nicht angegangen und nicht verletzt werden.
Es gibt bei Hunden zwar tatsächlich eine Art begrenzten Welpenschutz, dieser gilt jedoch nur im eigenen Rudel bei direkten Verwandten.
Viele Hunde sind Welpen gegenüber zwar toleranter, man darf sich bei dem Kontakt mit fremden Hunden aber nicht auf einen ( nicht vorhandenen ) Welpenschutz verlassen.
Es gibt genügend erwachsene Hunde die von Welpen genervt sind oder sich belästigt fühlen und dann auch schnell einmal beißen oder durch extreme Körperlichkeit ( z.B. auf den Welpen legen ) den Welpen maßregeln.
Weitere unerwünschte Verhaltensweisen sind beispielsweise umlaufen/rempeln, mehrere Hunde jagen einen Hund, am Schwanz ziehen o.ä.. Daher ist der Umgang für einen Welpen in einem Welpenkurs unter „gleichaltrigen“ optimal.

Welpenbegegnung:

Wie sollte man also damit umgehen bzw. wie sollten Hundebegegnungen für einen Welpen ablaufen?

– Erstens und extrem wichtig: Ein Hund lernt immer. Dauerhaft, in jeder Situation, in jedem Alter.
Versuchen Sie nie Ihren Welpen mit anderen Hunden in eine Situation zu bringen aus der er negative Erfahrungen mitnimmt.

– Das ‚ da muss er durch damit er das lernt ‚ ist Blödsinn und richtet nur Schaden an.
Sie sind der Bezugspunkt für Ihren Welpen und haben für seine Sicherheit zu sorgen, wie soll er Sie sonst als Vertrauens- und Bezugsperson ansehen?
Oder würden Sie zusehen wie ihr Kind auf dem Spielplatz von anderen Kindern gemaßregelt wird?
Es sollten nur möglichst positive Hundeerfahrungen gesammelt werden.

Ein Carea Leònes Welpe

– Bei unbekannten Hundebegegnungen immer erst beide Hunde an der Leine lassen und mit dem anderen Hundehalter klären, wie sein Hund auf Welpen reagiert. Falls nur kleinste Zweifel bestehen die Begegnung lieber ausfallen lassen.

– Wenn Sie im privaten Umfeld einen Spielpartner für ihren Welpen gefunden haben versuchen Sie nur 1:1 Situationen, überschaubar und durch Sie aufmerksam beobachtet, herzustellen. So kann der Welpe sich viel besser auf den Spielpartner einstellen und sein eigenes Sozialverhalten festigen.

– Bitte nicht einen Welpen in eine Gruppe fremder erwachsener Hunde lassen, das geht fast immer schief.

– Lassen Sie auf relativ kurze Spieleinheiten längere Pausen folgen, auch wenn ihr Welpe weitermachen und zum Spielpartner zurück möchte. Beschäftigen Sie sich in dieser Pause mit ihrem Hund ohne zu spielen, ohne Druck. Streicheln Sie ihn oder bieten ihm körperliche Nähe an, damit dieser zur Ruhe kommt.

Wenn das alles klappt hat ihr Welpe wirklich etwas positives gelernt.

Hunde und Kommunikation

ein English Shepherd

Kann ich deinen Hund streicheln?
Oder warum es immer in Ordnung ist, Nein zu sagen.

Hunde, Menschen und die Kommunikation.

Sehen wir uns als Beispiel mal einen Hütehund an, 12 Monate alt, schnelle Auffassungsgabe und sehr fit. Nennen wir sie Lotte.

Ihr Besitzer benötigt Hilfe weil, wie er sagt, Lotte einige Probleme mit fremden Personen hat.
In den ersten paar Monaten, nachdem Lotte als Welpe eingezogen war gab es keine Probleme, sie besuchte einen Welpenkurs ohne Probleme , sie ging gerne spazieren und war über jeden Besuch erfreut. Sie liebte es auch ihren Besitzer an den Wochenenden mit einer Gruppe von Freunden bei Wanderungen zu begleiten.
Je älter Lotte wurde, um so unabhängiger und distanzierter verhielt sie sich.
Obwohl sie es sehr genoss zu Hause mit ihrem Besitzer auf der Couch zu kuscheln und mit einigen Wanderfreunden etwas gröber zu spielen tendierte sie dazu, viele Freunde ihres Besitzers auf ihren Wochenendausflügen zu meiden.
Dies fiel natürlich einigen Wanderfreunden auf und als sie ihren Besitzer darauf ansprachen war dieser besorgt, dass Lotte nicht genug sozialisiert ist.

Etwas verunsichert versuchte der Hundehalter das Verhalten von Lotte zu verbessern und seinen Fastnochwelpen mit so vielen Leuten wie möglich zu sozialisieren. Bewaffnet mit einer Tasche bester Fleischwurstscheiben nahm er Lotte jeden Tag nach der Arbeit mit in den Park – jeder Passant, den sie begegneten, wurde gebeten, Lotte freundlich anzusprechen und ihr ein Leckerchen zu geben.
Wenn ihr Besitzer im Baumarkt oder in der Apotheke Besorgungen machte, Lotte war immer dabei.
Wirklich überall wo sie hingegangen sind, bat er die Leute Lotte zu begrüßen – und die Leute halfen gerne. Sie war ein auffallend schöner Hund, alle wollten sie streicheln und ihr ein Leckerchen anbieten.
Lottes Besitzer machte eine tolle Arbeit um sie mit Fremden zu sozialisieren. Man nimmt viele verschiedene Orte, trifft neue Leute und die Leckerchen helfen, für den Hund eine positive Erfahrung zu schaffen.

Es gab nur ein Problem. Lottes Verhalten wurde nicht besser.

Ihr Besitzer stellte bestürzt fest das das Verhalten seines Hundes sogar eine dramatische Wende zum schlechteren genommen hat. Wo Lotte vorher ein beiläufiges Interesse an anderen Menschen gezeigt oder sie völlig ignoriert hatte, bellte und knurrte sie jetzt jeden an, den sie auf ihren Spaziergängen begegneten.
Ihr Besitzer versuchte, dieses Verhalten zu benennen und beenden, indem er laut NEIN sagte, wann immer sie knurrte und (wie von einem früheren Trainer angewiesen) dann hielt er sie kurz an der Leine, so das die entgegen kommenden Menschen, so weit sie dann überhaupt noch wollten, Lotte streicheln und mit Fleischwurst bestechen konnten.
Irgendwann hatte Lotte versucht eine Person zu beißen, die sich ihr in zwei verschiedenen Situationen näherte. Ihr Besitzer war verzweifelt.
Was könnte er noch tun?

Wenn man sich Lotte auf dem Trainingsplatz genauer anschaut sieht man einen äußerst interessanten Hund.
Sie war in vielerlei Hinsicht kein typisch reaktiver Hund – nicht allzu ängstlich, kein nervöses Keuchen oder Hecheln. Geräusche und beiläufige Bewegungen schienen sie nicht zu irritieren.
Sie betrachtet zwar jeden zunächst vorsichtig und saß außen am Zaun, entspannte aber merklich sobald sie sah, das sich niemand mit ihr beschäftigte.
Während man mit ihrem Besitzer spricht lässt man ein kleines Stück Käse fallen, Lotte sucht es begeistert im Gras und frisst es genüsslich auf.
Sie hat sich auch die Zeit genommen, den ihr gegeben Raum zu erkunden – mal den Kopf in die Agilitytunnel stecken, die Gerüche anderer Hunde am Boden mit großem Interesse erforschen und viel schnüffeln, um evtl. verlorene Leckerchen auf dem Platz zu finden. Nach einiger Zeit legt sie sich scheinbar zufrieden neben die Füße ihres Besitzers und schließt die Augen für ein Nickerchen.

Alles in allem nicht die Art von Verhalten, das man von den meisten reaktiven Hunden erwartet.
Lotte liegt friedlich entspannt auf dem Boden, wie ein perfekt normaler Hund.
Ein paar Fragen an den Besitzer:
„Glaubst du, dass Lotte es genießt, wenn sie gestreichelt wird?“
Ihr Besitzer hält für einen Moment inne. All seine fleißige Arbeit – und er war eine außergewöhnlich freundliche, intelligente Person, die wirklich das Beste für seinen Hund wollte – er hatte nie viel darüber nachgedacht.
„Nun – ja, ich glaube, sie tut es. Sie ist ein süßes Mädchen, wirklich! Wenn wir zuhause sind kuschelt sie die ganze Zeit mit mir.“

„Wie ist es an anderen Orten, mit Leuten, die sie nicht so gut kennt? Ist sie jemals zu Fremden gegangen um sich streicheln zu lassen wenn die Entscheidung ihr überlassen wurde?“
Ihr Besitzer sagte nichts und dachte nach.

Ich habe Lottes Namen gerufen. Sie hob sofort den Kopf, ihre Ohren sprachen Bände. Ich warf ihr noch ein bisschen Käse hin, den sie eifrig aus dem Gras suchte.
Ich setzte mich in einiger Entfernung von ihr auf den Boden.
„Hallo du hübscher Hund, komm her.“ Ich breitete meine Hände aus und lächelte sie an.
Sie reagierte auf meine Mätzchen mit einer Art langweiliger Verachtung, dann wandte sie den Kopf ab. Ein höfliches aber entschiedendes „Nein Danke.

Viele Leute dachten: Oh, das ist aber ein schöner Hund, den kann man doch bestimmt streicheln.
Ihr Besitzer wollte natürlich auch dass sie freundlicher Hund ist und jeden auch dementsprechend begrüßt.
Niemand hatte jemals Lotte gefragt was sie wollte.

Lottes Geschichte ist nicht so ungewöhnlich wie man denkt. Sie war kein gemeiner oder aggressiver Hund – sie liebte es einfach, allein gelassen zu werden um mit dem zufrieden zu sein, was sie tat.
Genau wie der Mensch ist jeder Hund anders. Manche lieben Streicheln und Aufmerksamkeit von Fremden, während andere lieber ihre Individualdistanz haben. Keiner dieser Persönlichkeitstypen ist besser als die anderen – sie sind einfach wie sie sind.

Mein Onkel war der freundlichste Mensch den ich je kannte. Er hat wirklich viele Leute geliebt – eigentlich alle. Er interessierte sich für ihre Geschichten und liebte es mit ihnen darüber zu reden. Überall wo er hin ging war er sicher, ein halbes Dutzend Leute zu treffen die er kannte. Er war die Art von Person, die ein freundliches Gespräch mit einem Fremden in der Schlange an der Supermarktkasse wirklich genoss, dies konnte gerne auch mal zeitlich ausarten.
Im Laufe meines Hundetraineralltages habe ich eine Reihe von Labradore und Golden Retriever getroffen die mich sehr an meinen Onkel erinnerten. Sie gingen glücklich durch das Leben mit einem freundlichen Grinsen und einem sanft wackelnden Schwanz und liebten es jeder Person freundlich Hallo zu sagen.
Sie suchen Körperkontakt wo immer es geht und bei jeder Gelegenheit lassen sich den Bauch kraulen. Nichts macht sie glücklicher als mit Leuten zu kommunizieren und diese Bekanntschaften zu pflegen.
Dies sind die wirklichen Therapiehunde auf dieser Welt und ideale Familienhunde, die alle lieben die sie treffen.

Diese Hunde (und Leute) existieren. Aber was ist mit denen, die nicht so sind?

Ich muss zugeben dass ich nicht wie mein Onkel bin. Ich genieße es, mit Menschen in bestimmten Situationen zu interagieren, vor allem Eins-zu-eins oder in kleinen Gruppen – aber ich bin viel introvertierter als er und soziale Kontaktgespräche brauche ich nicht 24 Stunden am Tag.
Wenn ich in den Supermarkt gehe bin ich da um Lebensmittel zu kaufen. Ich möchte die Artikel auf meiner Liste bekommen und bezahlen. Wenn jemand darauf bestehen würde dass ich mich mit jedem einzelnen Menschen, der meinen Weg kreuzt auszutauschen – ich würde schnell gereizt und ungeduldig werden.

Das ist genau so, wie Lotte sich fühlte, jedes Mal wenn ihr Besitzer sie zum engen kommunizieren drängte.
Am Anfang war sie nicht besonders reaktiv oder aggressiv gegenüber Menschen, die sie nicht kannte – sie hatte einfach nicht viel Interesse daran, in ihrer Nähe zu sein.
Es gibt einige Hunde, die nicht viel darauf geben von Fremden berührt zu werden, auch wenn sie zu Hause das Streicheln und Kuscheln mit ihren Menschen genießen.
Genau wie wir?

Leider waren für Lotte die gut gemeinten Bemühungen ihres Besitzers um die Sozialisierung für sie kein Erfolg, es machte es nur noch schlimmer. Aus ihrer Perspektive war die Welt plötzlich ein viel unangenehmerer Ort geworden.
Als Welpe konnte sie bei ihrem Herrchen in Ruhe schnüffeln, nach Herzenslust ihr kleines Reich erforschen oder auf ihren Wandertouren frei laufen, ohne sich belästigt zu fühlen.
Aber jetzt schien es dass jeder den sie sahen entschlossen war in ihren persönlichen Raum einzudringen – jeder ging zu ihr hin und ignorierte ihre höflichen Versuche darauf hinzuweisen, dass sie nicht Hallo sagen wollte.
Viele steckten ihre Hände in ihre Nähe und bestanden sogar darauf sie zu berühren. Kein Wunder dass sie zunehmend misstrauisch gegenüber Fremden wurde, sie begann zu bellen und zu knurren – sie hatte schon lange versucht die Leute höflich zu bitten, sie in Ruhe zu lassen aber niemand hörte ihr zu.
Das sie dann noch mit Leckerchen belohnt wurde machte sie leider nur noch frustrierter und aufgeregter. Da war es nur noch ein kleiner Schritt zum schnappen und beißen, weil sie keine anderen Optionen hatte. Jeder andere Versuch ihrer Kommunikation war falsch ausgelegt oder ignoriert worden.
Lotte hatte eigentlich keine Lust, irgendjemandem Schaden zuzufügen, sie war ansonsten ein sehr freundlicher Hund. Sie wollte nur, was wir alle wollen – das ihr Nein respektiert wird.

Als Hundebesitzer kann es durchaus schwierig sein, Gedanken und Gefühle nicht auf das eigene Tier zu übertragen.
Viele Leute erwarten nur interessierte Hunde, die eifrig mit jedem interagieren den sie treffen. Wenn wir mit unseren Hunden spazieren gehen oder mit ihnen an öffentlichen Orten unterwegs sind entsteht oftmals eine enorme Menge an sozialem Druck weil viele den Hund streicheln wollen. Einige Personen sind oft sehr beharrlich um mit dem Hund zu interagieren, sie können aber die Körpersprache deines Hundes nicht gut genug lesen um zu verstehen wann ihr handeln unerwünscht ist.
Das bringt dich in die Situation, erkennen zu müssen wann deinem Hund etwas unangenehm ist, du bist in diesem Moment der Experte der die Lage bewerten muss. Wenn ein Passant darum bittet deinen Hund berühren zu dürfen beobachtet genau die Reaktion bevor ihr zustimmt. Wenn euer Hund freudig mit dem Schwanz wedelt und sich mit lockerer, entspannter Körpersprache vorwärts bewegt, ist dies ein guter Hinweis darauf, dass er gerne Hallo sagen würde. Wenn er den Kopf wegdreht, angespannt oder unsicher aussieht oder versucht sich hinter dir zu verstecken, sie sagt euer Hund Nein – respektiert die Wahl und geht weiter.

Zum Glück für Lotte hat ihr Besitzer diesen Ansatz sehr begrüßt. Es wurden folgende Änderungen an ihrem Trainingsplan vorgenommen:
– Lotte musste keinem Fremden erlauben sie zu streicheln, es sei denn, sie hat die Interaktion eingeleitet, indem sie sich ihnen zuerst näherte. Wir haben auch darüber gesprochen, wie er ihre Körpersprache zu lesen lernt um sicherzustellen, dass sie entspannt und glücklich ist als sie interagierte – wenn es irgendeine Spannung oder Ungewissheit gab, würde ihr Besitzer ihren Namen nennen, ihr ein Leckerchen geben um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen und mit ihr weg gehen.
– Für den Fall das sie jemanden auf der Straße anbellt nutzten wir einen Teil des Trainings, den wir für einige ( nicht alle ) Leinenaggressionsprobleme verwenden. Im Wesentlichen haben wir einen verbalen Marker („Ja!“), gefolgt von einer Belohnung für jedes Mal, wenn sie eine Person nur ansah. Dies lehrte sie, dass sobald ein Fremder zu sehen war, ruhiges ansehen ein deutlich positiveres Gefühl hinterlässt, zumal jetzt auch niemand ungefragt ihre individuelle Distanz unterschritt
– Keine Strafe jeglicher Art (einschließlich mündlicher Korrekturen) zum Knurren, Bellen oder sonstigen Hinweisen darauf, dass sie sich unangenehm fühlte. Kommunikationssignale beachten anstatt „Fehlverhalten“ korrigieren. Das Ziel war es zu verhindern, dass sie das Bedürfnis hatte zu knurren oder zu bellen – aber wenn dies geschah, wurde ihr Besitzer angewiesen, sich einfach weg von dem zu bewegen, was sie verärgert hatte. Dann loben und belohnen, sobald sie weit genug entfernt waren um mit ihrem Besitzer kommunizieren zu können.

Innerhalb von ein paar Wochen verhielt sich Lotte viel besser auf ihren Spaziergängen. Sie genossen auch ihre Wanderungen wieder, da ihr Besitzer seine Freunde gebeten hatte sie einfach in Ruhe zu lassen, wenn sie sich nicht freiwillig näherte.
Die Leute, die direkt zu ihr gehen wenn sie an der Leine ist sind immer noch schwierig, wahrscheinlich weil dieses Szenario so oft eine unerwünschte Interaktion in der Vergangenheit vorhergesagt hat.
Sobald sie sich auch in dieser Situation sicher fühlt, was noch einige Wochen oder Monate dauern kann, wird sie es, in bestimmten Kontexten, genießen Hallo zu sagen. Sie kann sogar feststellen, dass ein wenig streicheln nett ist, hin und wieder.
Und wenn sie es nicht tut, ist das auch okay. Sie ist ein schöner Hund.
So wie es sein sollte, es ist ihre Wahl.

Positive Verstärkung

Positive Verstärkung

Was ist positive Verstärkung in der Hundeerziehung?

Der Begriff bezieht sich auf eine umfassendere Philosophie der Hundeausbildung sowie auf eine bestimmte Methode, ist aber auch ein Fachbegriff mit einer bestimmten Definition. Ich möchte zunächst die Definition betrachten.

Positive Verstärkung ist ein sehr effektiver Weg, um Hunde (und andere Tiere) zu trainieren .
Positive Verstärkung bedeutet, unmittelbar nach dem Auftreten eines Verhaltens etwas hinzuzufügen das die Häufigkeit des Verhaltens erhöht.
Der Begriff gliedert sich in zwei Teile. 
Verstärkung bedeutet, dass das Verhalten anhält oder an Häufigkeit zunimmt. (Wenn das Verhalten stattdessen nachlässt ist es keine Verstärkung).
Positiv bedeutet dass etwas hinzugefügt wird.

Der Begriff bezieht sich auf eine umfassendere Philosophie der Hundeausbildung sowie auf eine bestimmte Methode, ist aber auch ein Fachbegriff mit einer bestimmten Definition. Ich möchte zunächst die Definition betrachten.

Welche Art von Belohnung wird zur positiven Verstärkung verwendet? 

Für die meisten Hundetrainer ist das Futter die beste Belohnung . Das liegt daran, dass alle Hunde gerne fressen, es ist effizient, kann schnell geliefert werden.

Spielen wird auch als Belohnung beim Hundetraining verwendet. Zum Beispiel ein Zerr- oder Ballspiel. 

In der Praxis eignet sich Futter am besten für die meisten alltäglichen Hundetrainingssituationen. Sie können es viel schneller liefern (überlegen Sie, wie lange es dauert, ein Spiel zu spielen, verglichen mit der Zeit, die Ihr Hund benötigt, um eine Leckerei zu verschlingen). Das heißt, Sie können sofort eine weitere Wiederholung durchführen. 

Manchmal behindert das Spielen auch das, was Sie unterrichten möchten. Die Zeit zwischen den Aufgaben wird durch das Spiel einfach zu lang.

Streicheln und Lob werden auch als Belohnung empfohlen aber man muss mal aus der Sicht des Hundes darüber nachdenken.
Eine Studie von Wissenschaftlern ergab, dass Hunde kein Interesse an Lob haben. Es muss konditioniert sein, um etwas zu bedeuten. 
Wenn zum Beispiel auf „guter Junge“ immer eine Belohnung folgt wird dem Hund schnell klar, dass dies eine Belohnung voraussagt aber ansonsten uninteressant ist.

Die meisten Hunde lassen sich gerne streicheln, aber die gleichen Wissenschaftler stellten auch fest, dass Hunde das Futter als Belohnung für die Hundeausbildung dem Streicheln vorziehen
Es gibt noch eine zweite Studie in denen Futter und Streicheln als Belohnung in einer Hundetrainingssituation verglichen wurden . Sie kommt zu dem Schluss, dass die Futtergabe zu besseren Ergebnissen im Training führt.

Auch das Effizienzproblem ist relevant: Futter ist schneller einsetzbar,
daher ist es eine effektive Belohnung um als positive Verstärkung zu dienen.

Welche Futterbelohnungen sollte ich für meinen Hund verwenden? 

Es gibt eine große Auswahl an Futterbelohnungen, angefangen von Leckereien, die Sie in der Tierzubehörhandlung kaufen können, bis hin zu eigentlich menschlicher Nahrung die auch für Hunde geeignet ist und Sie selbst leicht herstellen können.

Suchen Sie sich etwas aus das Ihrem Hund wirklich schmeckt. Natürlich sollte es zu einer ausgewogenen Ernährung passen. Sie können auch Belohnungen variieren, entweder um Abwechslung zu bieten oder um sie an die Aufgabe anzupassen, die Sie gerade trainieren.

Wenn Sie beispielsweise viel trainieren, sind kleingeschnittene, angebratene Hühnerwürfel oder gewürfelter Käse gut geeignet. Sie können auch winzige Leckereien verwenden, damit Sie nicht überfüttert werden (einige sind in Miniaturgröße erhältlich).
Verwenden Sie Ihre allerbesten Belohnungen nur für den Rückruf.

Zu den Arten von Lebensmitteln die Sie beim Training zur positiven Verstärkung verwenden können gehören: kleine Hühnchenstücke, kleine Stücke Roastbeef, Käsewürfel, getrockneter Fisch, Karotte, Salami, Schinkenstücke, Erbsengroße Fleischwürfel etc.

Haben Ihnen einige dieser Dinge das Wasser im Mund zusammen laufen lassen? 
Das ist gut, denn das ist der Effekt, den Sie bei Ihrem Hund haben möchten! 
Natürlich verwenden Sie nicht eine ganze Scheibe Schinken auf einmal. Verwenden Sie etwas von der Größe einer Erbse. 
Probieren Sie verschiedene Futterprämien aus um herauszufinden welche Ihr Hund bevorzugt.
Sie können nicht nur mundgerechte Stücke sondern Futterprämien auch in einer Tube mitnehmen, eine sehr saubere Sache für unterwegs.

Hunde sind keine Wölfe, sie können nicht in freier Wildbahn überleben.
Hunde sind seit Jahrtausenden vom Menschen abhängig der für Ihr Futter sorgt. Warum sollte man sich das beim Training nicht zunutze machen?
Wenn Hunde wählen können zwischen einer Futterbelohnung und einem Lob werden sie sich für das Futter entscheiden. Hunde sind Opportunisten.

Ein wichtiger Aspekt bei der positiven Verstärkung ist die Aktivität des Hundes. Beim Training bringen wir den Hund in die Lage, das gewünschte Verhalten zumindest im Ansatz zu zeigen.
Er arbeitet dabei aktiv mit und bestimmt durch sein Verhalten und den Fortschritt den weiteren Trainingsverlauf, der dem Lernverhalten des Hundes angepasst wird. Dies geschieht durch sorgfältigen, drucklosen Verhaltensaufbau und die entsprechende Gestaltung der Lernsituation.
Zu keiner Zeit setzen wir den Hund hierbei unter „Zugzwang“, in dem wir Druck generieren. Reagiert der Hund auch nur ansatzweise wie gewünscht, belohnen wir den Hund durch den Einsatz eines Verstärkers.

Was ist keine positive Verstärkung?

Wenn Sie Druck auf Ihrem Hund ausüben um ein Verhalten zu erzeugen und danach den Hund belohnen – ist dies keine positive Verstärkung.
Das heißt, es erfolgt zunächst mehr oder weniger viel Druck an gewünschter Stelle um dem Hund begreiflich zu machen, was erwartet wird. Reagiert der Hund nicht, wird dieser Druck in der Regel aufrecht erhalten oder sogar erhöht, bis die gewünschte Reaktion folgt.
Der Hund reagiert demnach gewissermaßen unter „Zugzwang“, denn die einzige Möglichkeit, den Druck loszuwerden ist, sich richtig zu verhalten. Der Hund wird also in jedem Fall etwas tun und so versuchen, die richtige Lösung zu finden. Erst, wenn dies geschehen ist, wird der Hund belohnt.
Im Gegensatz zur Arbeit mit positiver Verstärkung ist das Tier hier reaktiv – es muss auf unser Verhalten reagieren.

Warum sich positive Verstärkung in der Hundeausbildung lohnt

Nicht jeder nutzt positive Verstärkung, um seinen Hund zu trainieren. Einige Leute verwenden stattdessen positive Bestrafung oder negative Verstärkung . 

Viele Studien haben ergeben, dass Menschen, die belohnungsbasierte Trainingsmethoden anwenden, ihre Hunde als gehorsamer bezeichnen als diejenigen, die aversive Techniken anwenden. Die Verwendung einer positiven Verstärkung ist besser für die Bindung zwischen Mensch und Hund als die Verwendung einer negativen Verstärkung .

Im Gegensatz dazu wurde die Bestrafung von Hunden mit einer aggressiven Reaktion in Verbindung gebracht, der Einsatz von aversiven Techniken ist ein Risikofaktor für Aggressionen gegenüber Familienmitgliedern und Fremden außerhalb des Hauses.

Obwohl diese Studien korrelativ sind und keine Kausalität beweisen, gibt es verschiedene Gründe, die dies erklären könnten. Zum einen lehrt die positive Verstärkung Ihren Hund, was zu tun ist, anstatt ihn einfach für ein Verhalten zu bestrafen (was ihm nicht beibringt stattdessen ein neues, besseres Verhalten zu zeigen).

Es gibt noch einen weiteren Grund für eine positive Verstärkung: Hunde arbeiten gerne, um Belohnungen zu verdienen.

Warum funktioniert die positive Verstärkung bei meinem Hund nicht? 

Wenn Sie denken „Aber ich habe es mit positiver Verstärkung versucht und es hat nicht funktioniert!“ gibt es mehrere mögliche Gründe.

Vielleicht haben Sie nicht die richtige Belohnung verwendet um den Hund zu motivieren. Kehren Sie zur Liste der empfohlenen Futterbelohnungen zurück und probieren Sie etwas Leckeres aus.

Es gibt aber auch andere mögliche Gründe. Hier sind einige davon:
– Verwenden Sie einen Plan. Sie erhalten bessere Ergebnisse wenn Sie einem Plan folgen. Arbeiten sie kleinschrittig. Das gewünschte Ziel “ der Hund läuft auf mich zu, rechts an mir vorbei, umrundet mich halb und sitzt an meiner linken Seite“ bedeutet viele kleine Trainingsschritte.
– Vielleicht liefern Sie die Belohnungen für nicht schnell genug aus. 
Zum Beispiel sagen Sie Ihrem Hund „Sitz„, aber als Sie bereit sind die Belohnung zu geben, ist der Hund bereits aufgesprungen, sodass Sie das falsche Verhalten belohnt haben. Belohnungen immer bereit haben um schnell zu belohnen.
– Sie wissen, dass Belohnungen schnell sein müssen. Sie bewegen Sie Ihre Hand zu Ihrer Leckerchentasche bevor der Hund das Verhalten gezeigt hat, das Sie haben möchten. Nutzen sie Brückensignale um sich Zeit für die Belohnung zu schaffen, z.B. mit einem Clicker.
– Oder Sie machen es dem Hund einfach zu schwer. Es ist sehr verbreitet zu glauben, dass der Hund das Verhalten gelernt hat, wenn er es nur ein- oder zweimal geübt und gezeigt hat. Es ist, als ob Sie Tango tanzen lernen würden. Ein paar Mal die Füße in die richtige Richtung zu bewegen, reicht nicht aus, um Tango zu können, es braucht mehr Übung. 
Ihr Hund braucht auch Übung. Viel Übung.

Apropos Übung, Sie müssen die Ablenkungen sehr langsam aufbauen. 
Nur weil Ihr Hund weiß, wie man in der Küche sitzt heißt das nicht, dass er immer noch im Park sitzt wenn andere Hunde herumlaufen, sich ein Kind nähert oder Fahrradfahrer auf dem Weg sind. Das ist ein zu plötzlicher Sprung im Schwierigkeitsgrad!

Frage:
Sie möchten das Ihr Hund das „sitz“ erlernt. Um dies zu erreichen drücken Sie sanft aber bestimmt mit Ihrer Hand den Rücken des Hundes nach unten damit er sitzt. Dies ist keine positive Verstärkung, egal ob danach eine Belohnung folgt oder nicht.
Wie würde die Übung mit positiver Verstärkung aussehen?

Hundetraining ist eine ausbildungsintensive Arbeit und es ist überhaupt nicht schlimm wenn Sie anfangs Probleme haben oder etwas nicht wissen. Vielleicht sollten Sie einen qualifizierten Hundetrainer um Hilfe bitten oder mit Ihrem Hund eine Hundeschule besuchen.
Hundetraining soll Spaß machen, für beide Seiten, Hund und Halter und ein erster Erfolg wird sich schnell einstellen.

Aber mein Hundetrainer sagt dass es bei meinem Hund nicht funktioniert

Glauben sie mir, es funktioniert. Bei jedem Hund.

Literaturnachweise:

Deldalle, S., & Gaunet, F. (2014). Effects of 2 training methods on stress-related behaviors of the dog (Canis familiaris) and on the dog–owner relationship Journal of Veterinary Behavior: Clinical Applications and Research, 9 (2), 58-65  10.1016/j.jveb.2013.11.004

Herron, M., Shofer, F., & Reisner, I. (2009). Survey of the use and outcome of confrontational and non-confrontational training methods in client-owned dogs showing undesired behaviors Applied Animal Behaviour Science, 117 (1-2), 47-54  10.1016/j.applanim.2008.12.011

Fernandes, J. G., Olsson, I. A. S., & de Castro, A. C. V. (2017). Do aversive-based training methods actually compromise dog welfare?: A literature review. Applied Animal Behaviour Science.

Casey, R., Loftus, B., Bolster, C., Richards, G., & Blackwell, E. (2014). Human directed aggression in domestic dogs (Canis familiaris): Occurrence in different contexts and risk factors Applied Animal Behaviour Science, 152, 52-63 10.1016/j.applanim.2013.12.003

Arhant, C., Bubna-Littitz, H., Bartels, A., Futschik, A., & Troxler, J. (2010). Behaviour of smaller and larger dogs: Effects of training methods, inconsistency of owner behaviour and level of engagement in activities with the dog Applied Animal Behaviour Science, 123 (3-4), 131-142 10.1016/j.applanim.2010.01.003

Sozialisierung

zwei Hunde beschuppern sich auf einer Wiese.- Ein Lagotto Romagnolo und ein Labrador Retriever
zwei Hunde beschuppern sich auf einer Wiese.- Ein Lagotto Romagnolo und ein Labrador Retriever

Wenn wir an die Sozialisierung unserer Hunde denken, meinen wir normalerweise soziale Interaktionen.
Natürlich müssen Welpen (oder Hunde allgemein) soziale Interaktion lernen und verstehen. Und wenn ich es schon tausend Mal gesagt habe – eine positive soziale Interaktion ist für einen Welpen auf einem Hundefreilauf fast nicht möglich zu lernen.

Aber wir sollten auch an Dinge denken, die ein wenig ungewöhnlich sind. An Dinge, die sie später vielleicht einmal erleben.
Bei der Sozialisierung unserer Hunde geht es nicht darum, ihnen beizubringen, sozial zu sein. Es geht darum, ihnen beizubringen, wie sie mit den Dingen zurechtkommen, die ihnen beim Aufwachsen begegnen werden.
Viele Hunde werden vielleicht nie mit bestimmten Dingen in Berührung kommen, bis sie erwachsen sind, und diese ungewöhnlichen Dinge (aus ihrer Sicht) können ein bisschen beängstigend sein und zu einer gewissen Überreaktion führen (aus unserer Sicht).
Eine Sache, die ich für sehr förderlich halte, ist es, junge Welpen langsam und stetig an Dinge heranzuführen, die sie erschrecken könnten.
Wir müssen sie dabei nicht einmal wirklich trainieren. Wir müssen nur sicherstellen, dass sie nicht zu ängstlich sind und mit allem zurechtkommen, was wir ihnen vorsetzen.
Das kann ein Stadtspaziergang sein, ungewöhnliche Untergründe, Fahrradfahrer, spielende Kinder etc.
Wir wollen, dass sie sich an was auch immer „gewöhnen“. Das bedeutet einfach, dass es ihnen irgendwann einfach egal ist.
Genauso wie Sie sich nicht über Ihr Sofa wundern, das Sie seit ein paar Jahren haben. Es ist einfach da und dient nur dazu, darauf zu sitzen.
Sie nehmen es kaum zur Kenntnis, wenn Sie daran vorbeigehen.
Stellen Sie sich vor, wenn Hunde sich einfach nicht um all die potenziell gruseligen Dinge da draußen kümmern würden.
Das würde die Dinge für alle so viel einfacher machen.
Das ist es, worum es bei der Sozialisierung geht.

Habt einen schönen, erlebnisreichen Tag,
eure Ingrid

Führungswechsel

Julia Becker und Ingrid Schnusenberg posieren vor dem Hundeschule-OWL Schild an lässig des Führungswechsels von Ingrid an Julia zum Oktober 2024
Ab 1.10.2024 wird Ingrid Schnusenberg die Leitung an Julia Becker übergeben. 
 
Ingrid möchte nach 11 Jahren Selbstständigkeit wieder mehr Freizeit für sich und ihren Thomas sowie ihre kleine Minnie-Maus haben.
Eigentlich heißt es ja „Never change a running system“, doch manchmal ist eine Veränderung auch etwas Gutes.
 
Wir als Team haben dafür vollstes Verständnis, sind aber auch sehr traurig sie gehen zu lassen.
Ingrid hat sich in den letzten Jahren wenig Pause gegönnt und war stets zuverlässig im Einsatz für ihre Kunden und die Hunde.
Ob Feiertag oder Sonntag… Ingrid kennt kein frei. Wenn sie Urlaub hatte gabs „nur“ Einzeltraining oder Hausrenovierung.
Manchmal haben wir uns schon etwas Sorgen gemacht um unseren kleinen Workaholic.
Nun soll alles etwas ruhiger werden und das hast du dir sowas von verdient, aber wir und deine Kunden werden dich ganz doll vermissen!!! 
Julia Becker und Ingrid Schnusenberg posieren vor dem Hundeschule-OWL Schild an lässig des Führungswechsels von Ingrid an Julia zum Oktober 2024
Unsere neue Kapitänin am Steuer heißt Juliaihres Zeichens Hundetrainerin und Verhaltensberaterin sowie Inhaberin der Treibball & Hundeschule Pegawuff
Sie erweitert ihr Territorium. Derzeit ist sie in Verl ansässig und übernimmt nun die Hundeschule OWL.
Die Besatzung freut sich auf frischen Wind und eine gute Zusammenarbeit. Es wird eine Umstellung, aber die Trainingsphilosophie bleibt dieselbe, also arbeiten wir weiter wie bisher freundlich und fair mit den Hunden.
Wir sind sehr gespannt auf die kommende Zeit!
Wir freuen uns auf Julia und für Ingrid und natürlich auf euch und eure Hunde.
💚🐕
Julia Becker vom Team Hundeschule-OWL
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Antigiftköder-Training

Anti-Giftköder Training

Euer Hund nimmt alles Fressbare bei euren täglichen Spaziergang vom Boden auf und schluckt es sofort runter. Dieses ist zunächst mal ein ganz normales hündisches Verhalten.
Aber zum einen ist es für uns Menschen nicht so schön, wenn euer Hund Sachen frisst, die wir nicht so schön finden, ihr wisst schon, was ich meine und zum anderen kann es für euren Hund gefährlich werden, wenn er Giftköder findet und diese aufnimmt.

Inhalte – Giftige Stoffe und ihre Symptome
– Symptome einer Vergiftung und Erste Hilfe Maßnahmen
– Ausgeben von Fressbarem
– Selbstständiges stoppen vor Fressbarem
– Fressbares anzeigen
– Rückruf von Fressbarem
– Orientierungstraining

Termin: 21.09, 22.09. und 26.10.2024, jeweils von 10:00-13:00 Uhr. Die Termine bauen aufeinander auf
AUSGEBUCHT

Teilnehmerzahl: max. 4 „Mensch-Hund Teams“

Kosten: 220,00€, incl. Handouts

Kursleitung: Ingrid Schnusenberg, Hundetrainerin, Trainingsspezialist Hund und Verhaltenstherapie Hund

Anmeldung: per E-mail an info@hundeschule-owl.de

Best Buddy Workshop

Ferienspaß Best Buddy Workshop - Kind und Hund lernen verstehen, spielen und trainieren
Am 13.&14.08.2024 von 9:30Uhr bis 11:00Uhr findet unser Best Buddy Workshop statt.

Was erwartet euch?

Ein bunter Mix rund um euren Hund!
Spannendes Wissen, die „Sprache“ der Hunde und viel Spaß und Spiel!
Zum Kursbeginn bekommt jedes Kind ein kleines Geschenk und zum Abschluss, natürlich; eine Urkunde.

Der Hund sollte verträglich mit Artgenossen und vom Kind an der Leine zu halten sein. Eltern sind – als Zaungäste – willkommen.
Der Kurs kostet 60 Euro inklusive Getränke.

Meldet euch jetzt per e-Mail an! 
Wir freuen uns auf euch

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IBH Hundeführerschein

IBH Führerschein Workshop

Der IBH-Hundeführerschein ist der Nachweis, dass das erfolgreich geprüfte Mensch-Hund-Team sich in allen Alltagssituationen umsichtig und verantwortungsvoll bewegt und der Hund jederzeit durch seine Bezugsperson kontrollierbar ist.
Geprüft werden sowohl das Wissen des Halters wie auch der Grundgehorsam des Hundes und das Verhalten des Mensch-Hund-Teams in der Öffentlichkeit.

Vorteile des IBH Hundeführerscheins:
Der theoretische Teil des IBH Hundeführerscheins ist in NRW bereits als behördlicher Sachkundenachweis anerkannt.
Das gleiche gilt für den praktischen Teil des IBH-Hundeführerscheins: er gilt als Verhaltensprüfung gemäß Landeshundegesetz zur Befreiung von der Leinen- und Maulkorbpflicht für Hunde bestimmter Rassen.
Er dient des weiteren zum Nachweis der Basisqualifikation zur Weiterbildung zum Besuchshunde-Team

Auch wenn ein Hund ein Problempotential erkennen lässt, kann das Mensch-Hund-Team die Prüfung bestehen, wenn die Bezugsperson durch sein Wissen und seinen Umgang mit dem Tier zeigt, dass er um die Probleme seines Hundes weiß, sich entsprechend verhält und dadurch eine Gefährdung oder Belästigung seiner Umgebung ausschließt.

Der Hundeführerschein besteht aus einer theoretischen und einer praktischen Prüfung. Das Bestehen der theoretischen Prüfung ist die Voraussetzung, um an der praktischen Prüfung teilnehmen zu können.

Der theoretische Sachkundeprüfung des Halters beinhaltet u.a. Fragen zu:
Sozialverhalten und Ausdrucksformen des Hundes
Wesen, Lernverhalten und Erziehung des Hundes
Haltung , Ernährung, Pflege und Gesundheit des Hundes 
Rechtliche Grundlagen

Der praktische Teil umfasst unter anderem:
Grundgehorsam
Leinenführigkeit
Rückruf mit oder ohne Leine
Handling des Hundehalters
Umgang mit Alltagssituationen etc.

Die praktische Prüfung wird von einer/einem externen Prüferin/Prüfer des IBH e.V. abgenommen.

Voraussetzungen: Der Hund sollte mind. 12 Monate alt sein. Die Bezugsperson sollte mind. 16 Jahre sein.

Datum: 10.09.-12.11.2024, jeweils von 16:30-17:30 Uhr
Noch 1 Platz frei

9 praktische Einheiten à 60 Minuten, incl. einer Generalprobe und 2 Theorie-Einheiten à 60-90 Minuten

Kosten: 240,00€, incl. Handouts
Nicht enthalten in den 240,00€ sind:
die Prüfungsgebühren für die praktische Prüfung, diese belaufen sich auf 95,00€ und die Gebühren für die theoretische Prüfung, diese belaufen sich auf 27,50€.

Teilnehmerzahl: 4- max.6 TeilnehmerInnen.

Kursleitung: Ingrid Schnusenberg, Hundetrainerin, Verhaltenstherapie Hund, Geprüftes Mitglied IBH e.V.

Anmeldung: info@hundeschule-owl.de

Wenn Sie uns per Kontaktformular Anfragen zukommen lassen, werden Ihre Angaben aus dem Anfrageformular inklusive der von Ihnen angegebenen Kontaktdaten für die Bearbeitung der Anfrage und den Fall von Anschlussfragen bei uns gespeichert.
Unsere Datenschutzerklärung finden Sie hier.

Lockere Leine

Lockere Leine Workshop

Entspannt an lockerer Leine spazieren:

An lockerer Leine laufen – leider sieht die Realität vieler Hundehalter anders aus. Hundehalter verzweifeln schier, weil ihr vierbeiniges Familienmitglied die Idee vom „an der Leine gehen“ irgendwie nicht versteht. In diesem 5-wöchigen Kurs geht es nicht nur darum, dass der Hund lernt, punktuell an lockerer Leine zu laufen. Es geht vielmehr um Wahrnehmung, Achtsamkeit, Kommunikation, Respekt und Führungsqualität seitens des Halters.

In diesem Kurs lernst du:

  • das Führen des Hundes mit Markersignal, Handtarget und Blickkontakt
  • Übungen zur freiwilligen Orientierung am Menschen
  • verschiedene Signale, wie „Leinenendesignal“, „Weiter-Signal“ oder „Richtungswechsel-Signal“
  • wie du leinenführig Richtung Ablenkung gehen kannst
  • Regeln für langfristigen Erfolg

Und so gehen wir vor:

  • Aufmerksamkeit des Hundes bekommen
  • Faire Kommunikation zwischen Hund und Halter
  • Theorie und Praxis in angenehmen Wechsel
  • Aufbau verschiedener Schwierigkeitsgrade, letzte Stunde außerhalb des Hundeplatzes
  • Wöchentliche Email mit den Inhalten der letzten Stunde

Datum:

  • 23.07.- 20.08.2024, jeweils von 17:00 – 18:00 Uhr

Kosten:

  • 130,00 €, incl. Handouts