Welpenschutz ist ein weit verbreiteter Irrtum unter Hundehaltern.
Welpenschutz:
Er besagt, dass Welpen angeblich von älteren Hunden nicht angegangen und nicht verletzt werden.
Es gibt bei Hunden zwar tatsächlich eine Art begrenzten Welpenschutz, dieser gilt jedoch nur im eigenen Rudel bei direkten Verwandten.
Viele Hunde sind Welpen gegenüber zwar toleranter, man darf sich bei dem Kontakt mit fremden Hunden aber nicht auf einen ( nicht vorhandenen ) Welpenschutz verlassen.
Es gibt genügend erwachsene Hunde die von Welpen genervt sind oder sich belästigt fühlen und dann auch schnell einmal beißen oder durch extreme Körperlichkeit ( z.B. auf den Welpen legen ) den Welpen maßregeln.
Weitere unerwünschte Verhaltensweisen sind beispielsweise umlaufen/rempeln, mehrere Hunde jagen einen Hund, am Schwanz ziehen o.ä.. Daher ist der Umgang für einen Welpen in einem Welpenkurs unter „gleichaltrigen“ optimal.
Welpenbegegnung:
Wie sollte man also damit umgehen bzw. wie sollten Hundebegegnungen für einen Welpen ablaufen?
– Erstens und extrem wichtig: Ein Hund lernt immer. Dauerhaft, in jeder Situation, in jedem Alter.
Versuchen Sie nie Ihren Welpen mit anderen Hunden in eine Situation zu bringen aus der er negative Erfahrungen mitnimmt.
– Das ‚ da muss er durch damit er das lernt ‚ ist Blödsinn und richtet nur Schaden an.
Sie sind der Bezugspunkt für Ihren Welpen und haben für seine Sicherheit zu sorgen, wie soll er Sie sonst als Vertrauens- und Bezugsperson ansehen?
Oder würden Sie zusehen wie ihr Kind auf dem Spielplatz von anderen Kindern gemaßregelt wird?
Es sollten nur möglichst positive Hundeerfahrungen gesammelt werden.
– Bei unbekannten Hundebegegnungen immer erst beide Hunde an der Leine lassen und mit dem anderen Hundehalter klären, wie sein Hund auf Welpen reagiert. Falls nur kleinste Zweifel bestehen die Begegnung lieber ausfallen lassen.
– Wenn Sie im privaten Umfeld einen Spielpartner für ihren Welpen gefunden haben versuchen Sie nur 1:1 Situationen, überschaubar und durch Sie aufmerksam beobachtet, herzustellen. So kann der Welpe sich viel besser auf den Spielpartner einstellen und sein eigenes Sozialverhalten festigen.
– Bitte nicht einen Welpen in eine Gruppe fremder erwachsener Hunde lassen, das geht fast immer schief.
– Lassen Sie auf relativ kurze Spieleinheiten längere Pausen folgen, auch wenn ihr Welpe weitermachen und zum Spielpartner zurück möchte. Beschäftigen Sie sich in dieser Pause mit ihrem Hund ohne zu spielen, ohne Druck. Streicheln Sie ihn oder bieten ihm körperliche Nähe an, damit dieser zur Ruhe kommt.
Wenn das alles klappt hat ihr Welpe wirklich etwas positives gelernt.