Wie finde ich die richtige Hundeschule?
Die wichtigsten Kriterien:
- Eine Schnupperstunde sollte gratis sein.
- Kleine Gruppen mit nicht mehr als 6 Teilnehmer/innen pro Trainer.
- Das Training findet auch ausserhalb des Hundeplatzes statt.
- Die Trainer haben eine umfassende Ausbildung und bilden sich laufend weiter.
- Während des Trainings herrscht kein Kasernenhofton.
- Besitzer und Hunde werden respektvoll behandelt.
- Leinenrucken oder gar Zwangshilfsmittel wie Würgehalsbänder etc. sind tabu.
- Es wird mit positiver Motivation gearbeitet.
- Der Trainer kennt sich in verschiedensten Ausbildungsmethoden aus und kann sie plausibel erklären.
- Der Hundeführer fühlt sich wohl und ernst genommen.
- Der Hund freut sich, wenn er auf den Hundeplatz kommt.
- Immer wenn eine eigens entwickelte Trainingsmethode propagiert wird sollten Sie … vorsichtig sein.
Achten Sie während der Schnupperstunde oder der ersten Besuche doch auf die anderen Kursteilnehmer oder Hunde. Wirken die Hunde verängstigt oder gehen sie gerne ihren Aufgaben nach? Fragen Sie doch einfach auch die anderen Hundeführer nach ihrer Erfahrung.
Das wichtigste zum Schluss: Zwang ist etwas, das auf keinen Fall angewendet werden soll. Weder mit irgendwelchen Hilfsmitteln noch mit physischer Gewalt wie Leinenruck oder Schlägen. Man sollte sich keinesfalls dazu überreden lassen. Auch nicht, wenn der Trainer vorgibt, über mehr Erfahrung zu verfügen als man selbst.
Ab wann ist der Besuch einer Hundeschule sinnvoll?
Zu früh kann man die Hundeschule eigentlich nicht besuchen. Wenn ein Welpe bei Ihnen eingezogen ist geben Sie ihm ein bis zwei Wochen Zeit, um sich an Sie zu gewöhnen. Dann kann/sollte es mit einer geeigneten Welpengruppe schon los gehen. Optimal wäre eine Gruppe bei der die Welpen größen- und verhaltensmäßig zueinander passen. In der Welpengruppe geht es nicht nur um das spielen mit Artgenossen. Kleine erste Ruf- und Namensspiele, Konzentrationsübungen und das kennen lernen von Umwelteinflüssen wechseln sich mit Spieleinheiten ab.
Überfordern Sie Ihren Welpen nicht bzw. erwarten Sie nicht zuviel. Tausend neue Eindrücke, eine Horde von neuen Spielkameraden und irgendwo steht ein Mensch, der den Hundenamen ruft…. für was würden Sie sich entscheiden? Geben Sie Ihrem Welpen Zeit und haben Sie Geduld, kein Hund muss in der zweiten Gruppenstunde Sitz oder Platz können.
Muss unbedingt mit Leckerchen gearbeitet werden?
Natürlich nicht. Wir haben aber in unserem Trainingsalltag die Erfahrung gemacht, das Großteile der Hunde Futter motiviert sind und sich darüber einfach zur Mitarbeit überreden lassen.
Dazu kommt die soziale Komponente: Fressen ist für die Welpen ein wichtiger sozialer Baustein. Auch die Urzeithunde oder Wölfe haben gejagt und dann in ihrem Bau das Futter für die Welpen wieder ausgewürgt. Auf dem Weg zum Junghund/wolf wurde irgendwann mit dem Nachwuchs gemeinsam gejagt, Beute erlegt und gefressen. Sie müssen Ihrem Hund natürlich nichts vorkauen oder etwas gemeinsam erlegen – aber die Gabe von kleinen Futterstücken ist für Ihren Hund beziehungsbestimmend.
Wenn der Hund älter wird ( meistens Mitte bis Ende der Pubertät ) kann anstelle von Leckerchen natürlich auch ein gemeinsames Spiel, belohnende Worte, Freilauf oder irgendetwas anderes gewählt werden, es muss nur dem Hund als Belohnung wert sein, dafür zu arbeiten. Und da kann ( kann, nicht muss ) ein Problem anfangen.
Gerade Neuhundebesitzer müssen erstmal herausfinden, was der Hund wirklich als Belohnung ansieht. Dies ist bei jedem Hund und in jeder Situation anders. Warum sollte man sich die erste wichtige Zeit schwerer machen als es sein kann? Nutzen Sie doch die Chance, die Ihr Hund Ihnen bietet.
Was kostet der Besuch einer guten Hundeschule?
Auch hier gilt, wer spart zahlt meistens doppelt. Bei ernsthaft betriebenen Hundeschulen bilden sich die Trainer fort, bereiten sich auf die Kunden und die Stunde vor und sind auch außerhalb der Trainingsstunden für Fragen zu erreichen.
Sie müssen sich bewusst machen das, wenn man eine Hundeschule nur nach dem günstigsten Preis auswählt, irgendetwas an der Qualität auf der Strecke bleiben muss.
Wenn man dann nach den ersten 10 Stunden merkt, das das alles in der gewählten Hundeschule nicht das richtige ist und man in einer neuen Schule von vorne beginnen muss…. Was ist dann günstiger?
Wer darf eine Hundeschule eröffnen?
Ab dem 1. August 2014 benötigen Betreiber einer Hundeschule eine Erlaubnis nach §11 Abs1 Nr8/f TierSchG. Diese wird durch das örtliche Veterinäramt erteilt. Vorraussetzung für die Erteilung ist, das der Hundetrainer auf Grund seiner Ausbildung oder seines bisherigen beruflichen oder sonstigen Umgangs mit Tieren über die für die Tätigkeit erforderlichen fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt.